Stellungnahme zum WiFF-Bundeskongress am 14./15.11.2023
„Vom Transfer zur Transformation – Strategien der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis“
Was für ein vielversprechender Titel! Hält der Kongress auch, was der Titel verspricht?
Kornelia Schneider
frühLernwerk, Tönsfeldtstr. 38, 22763 Hamburg, fon 040-39 90 75 56 (39 90 39 85)
"Was mich an dem Thema beschäftigt
Da es bei „Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis“ um ein Thema geht, was mich und auch das „Bundesnetzwerk Fortbildung und Beratung in der Frühpädagogik e.V.“ 2 , dem ich angehöre, schon lange umtreibt3 , mache ich mir die Mühe, die Dokumentation des WiFF-Bundeskongresses genauer daraufhin zu durchforsten, welche „Konzepte, Erfahrungen und Perspektiven“ (zitiert aus der Dokumentation) dargestellt und diskutiert wurden und was es für neue Einsichten gibt, wie es zu Transformation kommen kann. Ich bin außerordentlich interessiert an Konzepten und Modellen für die Weiterentwicklung von Professionalität pädagogischer Fachkräfte auf der Basis von wissenschaftlich gewonnenen Erkenntnissen.
In Neuseeland habe ich Prinzipien der Zusammenarbeit von Forschung und Praxis als Grundlage für „professional development“ 4 kennengelernt, die im Rahmen der Arbeit mit Lerngeschichten üblich ist. Außerdem sind mir zusammen mit Prof. Dr. Wiebke Wüstenberg im Rahmen unserer Recherchen auf dem Gebiet der Kleinkindforschung in den letzten Jahren immer mehr Studien begegnet, die ihre Untersuchungen als Zusammenarbeit von Forschung und Praxis aufbauen.
Mit dieser kollaborativen Forschung ist verbunden, dass pädagogische Fachkräfte (und oft auch Eltern und Berater/innen) am Forschungsprozess beteiligt sind und die wechselseitigen Anregungen und Rückmeldungen zu einer intensiven Auseinandersetzung mit einer Frage oder einem Thema führen, die nachhaltige Auswirkungen auf die Gestaltung der Praxis haben – nicht nur in der Arbeit mit Kindern und der Zusammenarbeit mit Eltern, sondern auch auf die Gestaltung der Forschungspraxis.
Wissenschaftlerinnen kommen über diese Art von Kooperation zu neuen Sichtweisen über die Fähigkeiten von Kindern, über die Lernwege von pädagogischen Fachkräften und über die Bedeutung des Wissensfundus, den Kinder aus ihren Familien mitbringen."